JUDO ~ der sanfte Weg
oder „Der Weg durch Nachgeben zum Sieg“
Judo ging hervor aus dem japanischen Kampfsport Jiu-Jitsu, das sich aus der Notwendigkeit entwickelte, nachdem die Palastwachen des Japanischen Kaisers keine Waffen mehr tragen durften. Aus dieser Vorsichtsmaßnahme heraus entstand ein waffenloser Kampfstil der in der heutigen Zeit nicht mehr zum Angriff, sondern stets zur Verteidigung eingesetzt wird.
Dem Deutschen Erwin Bälz aus Bietigheim, damals Professor der Kaiserlichen Universität in Tokyo, ist es zu verdanken, dass die alte Kunst des Jiu-Jitsu nicht in Vergessenheit geraten ist. Sein junger Schüler Jigiro Kano (1860-1938) und später geistiger Vater des JUDO erlernte zuerst Jiu-Jitsu bei Seinsei Bälz, um seine Nachteile, die er aufgrund seiner geringen Körpergrösse gegenüber seinen Studienkollegen hatte, auszugleichen. Im Jahre 1882 eröffnete er in Tokyo sein erstes eigenes Dojo, dass er den KODOKAN (Schule zum Studium des Weges) nannte und begann dort (seinen Weg), den Weg des Ju-Do zu unterrichten.
Etwa gegen 1887 perfektionierte Seinsei Kano seine Techniken. Er erkannte, dass einige Jiu-Jitsu-Techniken nach gewissen Veränderungen als ein wirksames Erziehungssytems für den Charakter einer Person dienen können, dies war sein grösster Verdienst. Schlag-, Stoß- und Tritttechniken wurden aus dem modernen Judo entfernt, um Wettkämpfe ohne Verletzungsgefahr für die Sportler zu garantieren und eine in sich geschlossene neue Sportart mit der Möglichkeit des Leistungsvergleichs im fairen, sportlichen Wettkampf zu schaffen.
JUDO basiert auf dem Prinzip des Nachgebens und ist nicht nur eine reine Kunstfertigkeit sondern lässt auch der Persönlichkeitsentwicklung breiten Raum. Es ist eine „Zweikampfsportart“, bei der es darum geht den Gegner mit einer den Wettkampfregeln entsprechenden Technik zu besiegen.
Diese neue Sportart verbreitete sich erst seit 1918 über ganz Europa. Im Jahre 1951 wurden aber bereits die ersten Europameisterschaften und wenig später 1956 die ersten Weltmeisterschaften ausgetragen. Es ist eine olympische Wettkampfdisziplin mit nicht ganz einfachen Wettkampfregeln. Aber genau das macht Judo so interessant. Man muss sich schon etwas Zeit nehmen, um die Kommandos zu durchschauen und zu verstehen. Zwei Judokas versuchen sich im sportlichen Wettstreit gegenseitig auf die Matte zu werfen, um als Sieger von der Matte zu gehen. Jahrelanges üben, gepaart mit Disziplin und Ausdauer, sind erforderlich. Neben Körperbeherrschung und Stärke wird vor allem hohe geistige Flexibilität verlangt, sowie blitzschnelles Einstellen auf die jeweilige, sich in sekundenschnelle ändernde Situation.
JUDO unterliegt einem stark erzieherischen Ansatz und setzt seine Schwerpunkte auf das körperliche Training, die Selbstverteidigung und die Selbstbeherrschung.
Die körperliche Voraussetzung, die man zum Judo mitbringen muß sind gering. Kondition, Kraft und Gewandheit werden während dem Training erworben. Das Training hat spielerischen und wettkampfmäßigen Charakter. Der erzieherische Aspekt für Kinder ist sehr hoch. Ausserdem werden Charaktereigenschaften wie Mut, Selbstdiziplin, Kontaktfreudigkeit, Selbstsicherheit und Friedfertigkeit verstärkt und entwickelt. Höflichkeit und Disziplin dem Partner gegenüber ist zu wahren.
Durch regelmässiges Training wird man zu einem gereiften ausgeglichenen Menschen, der auch sein sonstiges Leben nach den Prinzipien des JUDO bewältigt.
Viele Menschen bewundern die Judokas und doch kommen die meisten gar nicht auf die Idee, Judo selbst zu erlernen. Warum eigentlich nicht? Vorurteile ?
- Selbst überzeugen und anfangen ! -
- Wenn nicht jetzt ? Wann dann ? -
Gerade für Kinder – ob Buben oder Mädchen – ist Judo der ideale Sport. Hier stehen Spiel und Spaß im Vordergrund. Die Kinder können sich austoben. Gürtelprüfungen und Wettkämpfe sorgen für Motivation und Erfolgserlebnisse.
Die Kinder werden auf spielerische Art und Weise mit den Grundelementen des Judo vertraut gemacht. Dazu gehören verschiedene Würfe (Nage waza), Bodentechniken (Ne waza) und Haltetechniken (Osae komi waza) sowie das unabdingbare Lernen des richtigen Fallens (Ukemi waza). Neben der körperlichen Ausbildung kommt natürlich auch der Spass nicht zu kurz.
Auch Jugendliche und Erwachsene, die bis ins hohe Alter Judo, auf dem Weg „Nachgeben um zu siegen“ betreiben können, werden spontan ihren Spaß an dieser schönen Sportart finden. Im Vordergrund können die Bewegung, die Beweglichkeit und natürlich der gesundheitsfördernde Aspekt stehen. Für viele ist aber auch der Wettkampf ein Anreiz, wobei die perfekte Beherrschung der Techniken weiter hinten stehen.
- Was zählt ist der Spass ! -
Seit über 30 Jahren bietet Ihnen der KODOKAN-München reichhaltige Möglichkeiten der sportlichen Betätigung. Ein qualifiziertes Team von Sportlehrern und Trainern leitet professionell das Training.